Meinungsabfrage: "soziale Pflichtzeit"

21.10.2022 13:42
#1
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Als Mitglied der BAG SELBSTHILFE (Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.) erreichen uns immer wieder Umfragen und Anfragen zu denen wir Stellung/Haltung beziehen können.
Das Kulturnetzwerk greift verschiedene Themen auf!

Dieses Mal geht es um das Thema „soziale Pflichtzeit“


>>>Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor einigen Wochen die Einführung einer sozialen Pflichtzeit zur Stärkung der Solidarität in unserer Gesellschaft in die öffentliche Diskussion eingebracht. <<<

Beschäftigt dich das Thema?
Hast du bedarf, deine Meinung kund zu tun?
Dann bitte bis zum 1.11.22 an kulturnetzwerk@bpe-online.de


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22.10.2022 13:05
#2
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Ich verabscheue mehr und mehr Bestimmungen und Regulation.
WENN wir sowas fordern sagt das doch ganz deutlich, da gibt es einen Missstand.
Wie kommt es dazu, das wir das fordern müssen und es nicht vorhanden ist?
Ich entwickle mich gerade hin zu den Kindern und Schulen, denn da liegt der Missstand, das wir unseren Kindern das weder vorleben noch lehren.
Wir haben noch VIEL zu tun, denn "sozial" sein und handeln kann nicht jeder!

Silvia Hoffmann


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22.10.2022 13:06
#3
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Während meines Theologiestudiums in den 1980er Jahren war es für jede/n Studierende/n Pflicht, ein sogenanntes freiwilliges "soziales Jahr" abzuleisten. Es ging hier um eine Möglichkeit, abseits vom Studium eine soziale Aufgabe zu übernehmen und Einblick zu bekommen in Bereiche, in denen sich um Menschen gekümmert wurde, die der Hilfe bedurften. Ich habe mich damals für die Altenpflege entschieden und das nie bereut. Nie wieder danach war ich Menschen so unmittelbar nah, habe sie durch Krankheit und während des Sterbevorgangs so intensiv begleitet wie in dieser Zeit. Eine tief emotionale Zeit, in der ich auch pflegerisch nicht geschont wurde. Dieses Jahr hat viele meiner damals noch nicht ausgereiften Ansichten beeinflusst und mich empathisch werden lassen, aber auch meine Grenzen aufgezeigt.

In der heutigen Welt vermisse ich des öfteren ein liebevolles Miteinander und die Fähigkeit, anderen wirklich zuhören zu wollen. Meine Generation hat viel zu diesem Zustand beigetragen. WIR haben unseren Kindern oft nicht genug zugehört und ihnen die Zugewandheit zukommen lassen, die sie verdienen. Daher wäre ich sehr für die Einführung einer sozialen Pflichtzeit, aber eben nicht nur für die Jungee Generation, sondern für Menschen verschiedenster Altersstufen.

Astrid Braune


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