Meine guten Erfahrungen mit der bayerischen Psychiatrie ( dem „ System“ )
25.05.2024 17:08Meine guten Erfahrungen mit der bayerischen Psychiatrie
( dem „ System“ )
Mit viel Angst vor Ablehnung habe ich vor Kurzem meinem recht „neuen“ Psychiater gesagt, dass ich mein Neuroleptikum etwas reduzieren möchte. Dazu brauchte ich eine spezielle Dosierung. Der Arzt sagte mir ein entsprechendes Rezept zu, wenn ich eine Apotheke fände. Mit wenig Hoffnung fragte ich in meiner Stammapotheke, ob eine individuelle Dosierung des Medikamentes möglich sei. Es scheint sogar einfach zu sein, auch weiteres Senken der Dosis ist möglich. Die Apotheke verlangt lediglich eine Mindestabnahmemenge.
Ich bekam von meinem Psychiater das Kassenrezept, brachte es in die Apotheke. Nach etwa einer Woche konnte ich das individuell dosierte Medikament abholen. Meine Zuzahlung betrug 10 % des Kassenpreises.
Ich bin inzwischen Patientin in einer Institutsambulanz des Oberpfälzer Psychiatrieverbundes und angenehm überrascht von der Offenheit gegenüber meinen Wünschen. Als Klinikpatientin war ich unzufrieden und deshalb zu Beginn sehr misstrauisch.
In den letzten Jahren habe ich, auch mit Hilfe, Einiges getan, um mich seelisch mehr zu stabilisieren.Schon mein voriger Psychiater hat das anscheinend wahrgenommen und mir mehr zugetraut. Um Medikamente zu reduzieren erscheint mir eine ausreichende seelische Belastbarkeit notwendig. Immer, wenn ich reduziere, bin ich einige Zeit „dünnhäutiger“ und fühle mich sozial etwas auffällig. Ich versuche dann mich zu schützen, zu kontrollieren und zu akzeptierenA, wenn ich unglücklich kommuniziere.
Wie ich am Beispiel von Bekannten erfahren habe, ist die Möglichkeit, notfalls ein Medikament zur Verfügung zu haben ratsam. Ich bin meiner Meinung reduziert belastbar und für Hilfen dankbar. Auch „medikamentenfrei“ bleibt mir die Diagnose Psychose höchst wahrscheinlich lebenslang erhalten und wird immer wieder Misstrauen mir gegenüber erzeugen.
Ute. S.
Informationen zu diesem Artikel
-
Erstellt von:
Ute Schaepe
Kategorie: Allgemein
25.05.2024 17:08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2024 17:13 - 2 Kommentare
Kommentare
Danke für deinen Bericht, ich erlebe auch das es "menschlicher" wird im psychiatrischen System.
ReCaptcha Fehler. Das ReCaptcha konnte nicht validiert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Sie haben zu viele Links in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen Links gesetzt werden.
Sie haben zu viele Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen Bilder verwendet werden.
Sie haben zu viele animierte Bilder in Ihrem Beitrag. Maximal dürfen animierte Bilder verwendet werden.
Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Breite, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Breite sind Pixel.
Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Höhe, die vom Administrator des Forums festgelegt wurde. Die maximal erlaubte Höhe sind Pixel.
Der eingegebene Text ist zu lang (maximal 65.500 Zeichen).
Sie dürfen erst in Tagen Links zu externen Webseiten posten.
Sie dürfen erst nach Beiträgen Links zu externen Webseiten posten
Bitte lösen Sie das Captcha, um auch als Gast Links in diesem Forum zu posten.
Gäste können leider keine Links zu externen Seiten posten.
Bitte entfernen Sie folgende Links, um den Beitrag zu speichern:
Mir ging es in Bayern im Grunde auch ganz gut im psychiatrischen System. Auch meine Medikamentenreduktion ist erfolgreich verlaufen und nicht auf Widerstand gestoßen. Allerdings wurde mir nach fünf Jahren bewusst, dass sie mir nicht wirklich helfen können und so habe ich andere Wege eingeschlagen und mich abseits der Psychiatrieschiene mehr auf spirituellen Wegen bewegt. Ich war gerade mal wieder in München und habe auch da festgestellt, dass die Bayern schon eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlen, die sich sicher auch auf die Behandlung der Klienten in der Psychiatrie positiv auswirkt.